Blindes sehen
Aus Magie und Parawissenschaften
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− | Der Begriff '''blindes Sehen''', (englisch '''Blindsight''') beschreibt | + | Der Begriff '''blindes Sehen''', (englisch '''Blindsight''') beschreibt, daß in Fällen von '''Rindenblindheit''' (Kortikaler Blindheit), bei der das primäre Sehzentrum der Gehirnrinde einer Person beschädigt ist, so daß sie das Gefühl hat, nichts mehr zu sehen, diese oft dennoch die Wahrnehmungen, die das Auge sieht und die von tieferen Gehirnschichten verarbeitet wurden, korrekt benennt oder korrekt darauf reagiert.<ref name="S.88f">{{:Kenneth Ring/Mindsight}}, S.88f</ref> |
== Beschreibung des Phänomens == | == Beschreibung des Phänomens == | ||
[[File:Gray756.png|thumb|Das Sehzentrum ist gelb markiert. Der dunkelgelbe Bereich ist das Projektionsfeld des Sehens, das bei Rindenblindheit ausgefallen ist. Der hellgelbe Bereich ist das Assoziationsfeld des Sehens, das bei Seelenblindheit ausfällt.]] | [[File:Gray756.png|thumb|Das Sehzentrum ist gelb markiert. Der dunkelgelbe Bereich ist das Projektionsfeld des Sehens, das bei Rindenblindheit ausgefallen ist. Der hellgelbe Bereich ist das Assoziationsfeld des Sehens, das bei Seelenblindheit ausfällt.]] | ||
[[File:Gray757.png|thumb|Der Sulcus calcarinus ist hier als calcarine fissure bezeichnet.]] | [[File:Gray757.png|thumb|Der Sulcus calcarinus ist hier als calcarine fissure bezeichnet.]] | ||
− | In der Gehirnrinde, die wir benötigen um die Daten unserer Sinnesorganen bewußt wahrzunehmen gibt es zwei Areale, die mit dem Sehen zu tun haben. Am hinteren Ende des Gehirns (Polus occipitalus) beginnt das Projektionsfeld des Sehens und setzt sich den Sulcus calcarinus entlang in der Spalte zwischen den beiden Gehirnhälften (Fissura longitudinalis cerebri) fort. Das Assoziationsfeld des Sehens umgibt das Projetionsfeld auf allen Seiten.<ref>{{:Sobotta/21. Auflage/2004}}, S.293</ref> | + | In der Gehirnrinde, die wir benötigen, um die Daten unserer Sinnesorganen bewußt wahrzunehmen, gibt es zwei Areale, die mit dem Sehen zu tun haben. Am hinteren Ende des Gehirns (Polus occipitalus) beginnt das Projektionsfeld des Sehens und setzt sich den Sulcus calcarinus entlang in der Spalte zwischen den beiden Gehirnhälften (Fissura longitudinalis cerebri) fort. Das Assoziationsfeld des Sehens umgibt das Projetionsfeld auf allen Seiten.<ref>{{:Sobotta/21. Auflage/2004}}, S.293</ref> |
Im Falle der Rindenblindheit ist das Projektionsfeld ausgefallen, während das Assoziationsfeld noch ganz oder weitgehend intakt sein kann. Die betroffene Person hat das Gefühl, nichts mehr sehen zu können, ist aber, teilweise in der Lage sichtbaren Hindernissen auszuweichen oder auf Sicht danach zu greifen. Wenn sie sagt, was sie sieht, hat sie das Gefühl, das Gesehen erraten zu haben, auch wenn sich statistisch nachweisen läßt, daß sie zu häufig richtig rät, als daß es Zufall sein könnte. Dieses Phänomen, daß man sieht und entsprechend reagiert, ohne sich des gesehenen Bildes bewußt zu sein, wird als blindes sehen bezeichnet.<ref name="S.88f"/> | Im Falle der Rindenblindheit ist das Projektionsfeld ausgefallen, während das Assoziationsfeld noch ganz oder weitgehend intakt sein kann. Die betroffene Person hat das Gefühl, nichts mehr sehen zu können, ist aber, teilweise in der Lage sichtbaren Hindernissen auszuweichen oder auf Sicht danach zu greifen. Wenn sie sagt, was sie sieht, hat sie das Gefühl, das Gesehen erraten zu haben, auch wenn sich statistisch nachweisen läßt, daß sie zu häufig richtig rät, als daß es Zufall sein könnte. Dieses Phänomen, daß man sieht und entsprechend reagiert, ohne sich des gesehenen Bildes bewußt zu sein, wird als blindes sehen bezeichnet.<ref name="S.88f"/> | ||
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