Halluzinogen
Aus Magie und Parawissenschaften
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Als '''Halluzinogene''' oder '''Psychodelische Drogen''' bezeichnet man Stoffe, die das Auftreten von Halluzinationen begünstigen, aber auch verdrängtes Material aus dem Unterbewußtsein an die Oberfläche kommen lassen und spirituelle Erfahrungen verschiedenster Art begünstigen. | Als '''Halluzinogene''' oder '''Psychodelische Drogen''' bezeichnet man Stoffe, die das Auftreten von Halluzinationen begünstigen, aber auch verdrängtes Material aus dem Unterbewußtsein an die Oberfläche kommen lassen und spirituelle Erfahrungen verschiedenster Art begünstigen. | ||
− | + | == Unterschiedliche Erfahrungstypen bei halluzinogenen Drogen == | |
Grof teilt die Drogenerfahrungen in vier Kategorien auf. | Grof teilt die Drogenerfahrungen in vier Kategorien auf. | ||
− | + | ===Abstrakte und ästhetische Erfahrungen=== | |
+ | Abstrakte und ästhetische Erfahrungen sind Wahrnehmungsverzerrungen und Unterlegungen der Wahrnehmungen mit ungewöhnlichen Gefühlen. Sie treten meist nur bei geringeren Dosen oder am Anfang von Drogensitzungen auf und haben keine tiefergehende Wirkung auf die Erlebenden. Allerdings werden manchmal körperliche Schmerzen gelindert. <ref group="G">S.58f</ref> | ||
− | Als | + | ===Psychodynamische Erfahrung=== |
+ | Als psychodynamische Erfahrung wird es bezeichnet, wenn Erinnerungen an traumatische oder besonders schöne Erlebnisse hochkommen, die auch dem normalen Wachbewusstsein zugänglich sind. Gelegentlich tritt auch eine Lebensrevision auf, wie sie aus Nahtodeserfahrungen bekannt ist.<ref group="G" name="S.59ff"/> | ||
− | Als | + | ===Perinatale Erfahrungen=== |
+ | Als perinatale Erfahrungen fasst Grof Erfahrungen zusammen die mit Tod und Geburt zu tun haben. Dazu zählen Erfahrungen die sich auf die biologische Geburt beziehen, auf physische Schmerzen und Leiden, Krankheit, Gebrechlichkeit, Alter, Sterben und Tod. Es handelt sich um furchterregende subjektive Erfahrungen, die dem Wachbewusstsein gewöhnlich nicht zugänglich sind. Die Begegnung mit Leiden und Tod auf der perinatalen Ebene vollzieht sich in Gestalt einer tiefen, unmittelbaren Erfahrung des Todeskampfes. Wenn Erfahrungen der kosmischen Einheit auftreten, vergleicht Grof das mit der Verbundenheit der Mutter mit ihrem Kind vor ger Geburt. Ein Gefühl des Verschlungenwerdens und die Empfindung der Enge und des Eingeschlossenseins bezieht er auf den Geburtsvorgang selbst mit den Wehen. Darauf, so meint er würde die Erfahrung des Ringens mit Tod und Wiedergeburt auftreten, ehe der Körper endlich aus dem Geburtskanal austritt.<ref group="G">S.63ff</ref> | ||
− | Der gemeinsame Nenner der | + | ===Transpersonalen Erfahrungen=== |
+ | Der gemeinsame Nenner der Transpersonalen Erfahrungen ist das Gefühl des Individuums, dass sein Bewusstsein sich über die gewöhnlichen Ichgrenzen hinaus ausgedehnt und die Grenzen von Zeit und Raum überschritten hat. Hierher zählen fast alle Elemente die für Nahtodeserfahrungen typisch sind wie Außerkörperliche Erfahrungen, Begegnungen mit geistigen Wesenheiten, Lichtvisionen aber auch Erfahrungen die in Nahtodeserfahrungen eher selten vorkommen wie Reinkarnationserinnerungen und Erinnerungen an die Fötalzeit. <ref group="G">S.73ff</ref> | ||
Abstrakte und ästhetische Erfahrungen treten meist nur bei geringeren Dosen oder am Anfang von Drogensitzungen auf und haben keine tiefergehende Wirkung auf die Erlebenden. Wenn Patienten eine ganze Serie an LSD-Erfahrungen im Rahmen einer Therapie erhalten, enthalten die früheren LSD-Erfahrungen gewöhnlich viel psychodynamisches Material und dramatische perinatale Sequenzen. Werden die Sitzungen fortgesetzt, so können diese Bereiche vollständig durchgearbeitet werden, und alle folgenden Sitzungen sind transpersonaler, religiöser und mystischer Natur.<ref group="G">S.224f</ref> | Abstrakte und ästhetische Erfahrungen treten meist nur bei geringeren Dosen oder am Anfang von Drogensitzungen auf und haben keine tiefergehende Wirkung auf die Erlebenden. Wenn Patienten eine ganze Serie an LSD-Erfahrungen im Rahmen einer Therapie erhalten, enthalten die früheren LSD-Erfahrungen gewöhnlich viel psychodynamisches Material und dramatische perinatale Sequenzen. Werden die Sitzungen fortgesetzt, so können diese Bereiche vollständig durchgearbeitet werden, und alle folgenden Sitzungen sind transpersonaler, religiöser und mystischer Natur.<ref group="G">S.224f</ref> | ||
− | + | == Gleiche Erfahrungstypen bei unterschiedlichen Substanzen == | |
− | + | === Meduna-Gemisch aus Kohlendioxid und Sauerstoff === | |
Meduna verabreichte - wie weiter oben schon erwähnt - in den 40er Jahren psychiatrischen Patienten und einer Kontrollgruppe verschiedene Mischungen aus Sauerstoff und Kohlendioxyd als Behandlungen. Dieses Gemisch wure auch im Spring-Grove-Programm gelegentlich benutzt. Dabei wurde festgestellt, dass bei Patienten, die im Verlauf einer Therapie mit einer ganzen Serie an LSD-Erfahrungen Inhalationen des "Meduna-Gemischs" erhalten, die Erfahrungen, die sie machen, davon abhängen, im welchem Stadium sie sich befinden. In den Pausen zwischen den frühen LSD-Sitzungcn ruft dieses Gemisch Visionen abstrakter geometrischcr Muster und das Wiederaufleben von Kindheitserinnerungen hervor. Wird die gleiche Kombination von Gasen angewandt, während die Patienten das perinatale Material durcharbeiten, löst sie Sequenzen des Ringens mit Tod und Wiedergeburt aus. In fortgeschrittenen Stadien der LSD-Therapie, wenn die Sitzungen vorwiegend transpersonaler Natur sind, ruft das "Meduna-Gemisch" transpersonale Erscheinungen hervor - mystische und religiöse Zustände verschiedener Art, archetypische Elemente oder sogar Erfahrungen einer früheren Inkarnation.<ref group="G">S.225</ref> | Meduna verabreichte - wie weiter oben schon erwähnt - in den 40er Jahren psychiatrischen Patienten und einer Kontrollgruppe verschiedene Mischungen aus Sauerstoff und Kohlendioxyd als Behandlungen. Dieses Gemisch wure auch im Spring-Grove-Programm gelegentlich benutzt. Dabei wurde festgestellt, dass bei Patienten, die im Verlauf einer Therapie mit einer ganzen Serie an LSD-Erfahrungen Inhalationen des "Meduna-Gemischs" erhalten, die Erfahrungen, die sie machen, davon abhängen, im welchem Stadium sie sich befinden. In den Pausen zwischen den frühen LSD-Sitzungcn ruft dieses Gemisch Visionen abstrakter geometrischcr Muster und das Wiederaufleben von Kindheitserinnerungen hervor. Wird die gleiche Kombination von Gasen angewandt, während die Patienten das perinatale Material durcharbeiten, löst sie Sequenzen des Ringens mit Tod und Wiedergeburt aus. In fortgeschrittenen Stadien der LSD-Therapie, wenn die Sitzungen vorwiegend transpersonaler Natur sind, ruft das "Meduna-Gemisch" transpersonale Erscheinungen hervor - mystische und religiöse Zustände verschiedener Art, archetypische Elemente oder sogar Erfahrungen einer früheren Inkarnation.<ref group="G">S.225</ref> | ||
− | + | === Ketamin === | |
Auch Ketamin kann zum Wiedererinnern und Wiedererleben verdrängter Traumata eingesetzt werden.<ref group="S" name="1.6"/> | Auch Ketamin kann zum Wiedererinnern und Wiedererleben verdrängter Traumata eingesetzt werden.<ref group="S" name="1.6"/> | ||
Wenn man gesunden Probanden ohne Drogenerfahrung diese Droge verabreicht treten jedoch - wie in frühen Sitzungen einer LSD-Theraie - vorwiegend abstrakte und ästhetische Erfahrungen auf.<ref name="11.5"/> | Wenn man gesunden Probanden ohne Drogenerfahrung diese Droge verabreicht treten jedoch - wie in frühen Sitzungen einer LSD-Theraie - vorwiegend abstrakte und ästhetische Erfahrungen auf.<ref name="11.5"/> | ||
− | + | === Künstliches Dipropyltryptamin 628 (DPT628) === | |
Dimethyltryptamin ist ein körpereigenes Halluzinogen, das experimentell alle Nahtodeserlebnis-Elemente hervorrufen kann. Im Körper wird es über Dimethyltransferase aus Tryptamin hergestellt. Als Abkömmling von Indol zählt es zu den Halluzinogenen I. Ordnung und damit zu den PSI-induzierenden Substanzen. DPT oder Dipropyltryptamin ist eine chemische Variante hiervon, die wie LSD als Psychedelikum eingesetzt wird, aber wesentlich schneller und kürzer wirkt, und damit den körpereigenen Halluzinogenen sehr viel näherkommt als LSD.<ref group="S" name="1.6"/> | Dimethyltryptamin ist ein körpereigenes Halluzinogen, das experimentell alle Nahtodeserlebnis-Elemente hervorrufen kann. Im Körper wird es über Dimethyltransferase aus Tryptamin hergestellt. Als Abkömmling von Indol zählt es zu den Halluzinogenen I. Ordnung und damit zu den PSI-induzierenden Substanzen. DPT oder Dipropyltryptamin ist eine chemische Variante hiervon, die wie LSD als Psychedelikum eingesetzt wird, aber wesentlich schneller und kürzer wirkt, und damit den körpereigenen Halluzinogenen sehr viel näherkommt als LSD.<ref group="S" name="1.6"/> | ||
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Da die NMDA-Rezeptoren im Schläfenlappen liegen, stellt das eine Verbindung zum festgestellten Bezug der Nahtodeserfahrung zum Schläfenlappen her.<ref group="S" name="1.6"/> <ref group="S" name="1.9"/> <ref group="H">S.44</ref> | Da die NMDA-Rezeptoren im Schläfenlappen liegen, stellt das eine Verbindung zum festgestellten Bezug der Nahtodeserfahrung zum Schläfenlappen her.<ref group="S" name="1.6"/> <ref group="S" name="1.9"/> <ref group="H">S.44</ref> | ||
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+ | == Quellen == | ||
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