Benutzer:Kersti/Werkstatt/7

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(Ergebnisse von Metaanalysen der vorhandenen Studien)
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Der Reviewartikel von [[Jos Kleijnen]], [[Paul Knipschild]] und [[Gerben ter Riet]] beruht auf 107 Studien zur Homöopathie, von denen 68 randomisiert war. Mit Hilfe eines ein Scoresystems mit vordefinierten Kriterien bewerteten die Autoren die methodologische Qualität der Primärstudien. Die meisten Studien hatten bedeutende methodologische Schwächen, es gab aber viele Ausnahmen. Die Ergebnisse von 81 Studien wurden positiv, 24 Studien hatten gewertet. Zwei Studien konnten nicht interpretiert werden. Die Autoren kamen zu dem schluß, sie wären bereit zu akzeptieren, dass Homöopathie wirksam sein kann, wenn nur die ihre Wirkmechanismen plausibler wären.<ref group="C">S.4</ref><ref>{{:Jos Kleijnen/Clinical trials of homoeopathy}}</ref>
 
Der Reviewartikel von [[Jos Kleijnen]], [[Paul Knipschild]] und [[Gerben ter Riet]] beruht auf 107 Studien zur Homöopathie, von denen 68 randomisiert war. Mit Hilfe eines ein Scoresystems mit vordefinierten Kriterien bewerteten die Autoren die methodologische Qualität der Primärstudien. Die meisten Studien hatten bedeutende methodologische Schwächen, es gab aber viele Ausnahmen. Die Ergebnisse von 81 Studien wurden positiv, 24 Studien hatten gewertet. Zwei Studien konnten nicht interpretiert werden. Die Autoren kamen zu dem schluß, sie wären bereit zu akzeptieren, dass Homöopathie wirksam sein kann, wenn nur die ihre Wirkmechanismen plausibler wären.<ref group="C">S.4</ref><ref>{{:Jos Kleijnen/Clinical trials of homoeopathy}}</ref>
  
[[Lindestudie]]: [[Klaus Linde]], [[Nicola Clausius]] et al. führten eine Metanalyse mit verschiedenen Subgruppenanalysen durch, die [[Klaus Linde/Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects?|im Lancet]]<ref name="Lindestudie">Klaus Linde/Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects?</ref>, [[Nicola Clausius/Kontrollierte klinische Studien zur Homöopathie|im Rahmen einer Dissertation]]<ref group="C">Ganzes Buch</ref> und [[Klaus Linde/Systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen–Anwendungsbeispiele und empirisch-methodische Untersuchungen|einer thematisch umfassenderen Habilitationsschrift]]<ref>{{:Klaus Linde/Systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen–Anwendungsbeispiele und empirisch-methodische Untersuchungen}}</ref> veröffentlicht wurden. Linde und Clausius fanden für alle Untergruppen statistisch signifikante Ergebisse.
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[[Lindestudie]]: [[Klaus Linde]], [[Nicola Clausius]] et al. führten eine Metanalyse mit verschiedenen Subgruppenanalysen durch, die [[Klaus Linde/Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects?|im Lancet]]<ref name="Lindestudie">{{:Klaus Linde/Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects?}}</ref>, [[Nicola Clausius/Kontrollierte klinische Studien zur Homöopathie|im Rahmen einer Dissertation]]<ref group="C">Ganzes Buch</ref> und [[Klaus Linde/Systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen–Anwendungsbeispiele und empirisch-methodische Untersuchungen|einer thematisch umfassenderen Habilitationsschrift]]<ref>{{:Klaus Linde/Systematische Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen–Anwendungsbeispiele und empirisch-methodische Untersuchungen}}</ref> veröffentlicht wurden. Linde und Clausius fanden für alle Untergruppen statistisch signifikante Ergebisse.
  
 
[[Aijing Shang/Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects?|Eggerstudie]]: [[Aijing Shang]] ist der Hauptautor dieser nach dem zuständigem Professor [[Matthias Egger]] benannten Studie. Es wurden 110 homöopathische Studien mit 110 Studien zu konventioneller Medizin verglichen und dann die 6 hochwertigsten konventionellen Studien mit den acht hochwertigsten und größten Studien zur Homöopathie verglichen. Bei letzterem war das Ergebnis nicht mehr statistisch signifikant. Daraus schlossen die Autoren, daß die scheinbare Wirksamkeit der Homöopathie in den schlechteren Studien möglicherweise auf deren methodische Mängel zurückzuführen sei.<ref name="Shang">{{:Aijing Shang/Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects?}}</ref> Die Studie wurde heftig wegen Mängeln in der Berichterstattung und methodischen Mängeln kritisiert und Reanalysen der untersuchten Studien führten die Autoren der Reanalysen zu abweichenden Schlüssen.
 
[[Aijing Shang/Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects?|Eggerstudie]]: [[Aijing Shang]] ist der Hauptautor dieser nach dem zuständigem Professor [[Matthias Egger]] benannten Studie. Es wurden 110 homöopathische Studien mit 110 Studien zu konventioneller Medizin verglichen und dann die 6 hochwertigsten konventionellen Studien mit den acht hochwertigsten und größten Studien zur Homöopathie verglichen. Bei letzterem war das Ergebnis nicht mehr statistisch signifikant. Daraus schlossen die Autoren, daß die scheinbare Wirksamkeit der Homöopathie in den schlechteren Studien möglicherweise auf deren methodische Mängel zurückzuführen sei.<ref name="Shang">{{:Aijing Shang/Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects?}}</ref> Die Studie wurde heftig wegen Mängeln in der Berichterstattung und methodischen Mängeln kritisiert und Reanalysen der untersuchten Studien führten die Autoren der Reanalysen zu abweichenden Schlüssen.
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Ein statistisch signifikant negatives Ergebnis, wäre wieder einfacher zu interpretieren gewesen: Dann wäre Homöopathie unerwarteterweise nachweisbar wirksam und würde - mindestens bei wenig sorgfältigen Interventionen - unerwarteterweise mehr Schaden als Nutzen bewirken.
 
Ein statistisch signifikant negatives Ergebnis, wäre wieder einfacher zu interpretieren gewesen: Dann wäre Homöopathie unerwarteterweise nachweisbar wirksam und würde - mindestens bei wenig sorgfältigen Interventionen - unerwarteterweise mehr Schaden als Nutzen bewirken.
  
Daß sehr unterschiedliche Krankheiten und Behandlungsmethoden gemischt interpretiert wurden, führt bei unterschiedlicher Wirksamkeit je nach Krankheit und Indikation dazu, daß die erkennbaren Effekte sich im Vergleich zu Methode und Indikation, wo die stärksten Wirkungen auftreten, verkleinern. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, ein statistisch signifikantes Ergbnis zu erhalten und ein statistisch nicht signifikantes Ergebnis verliert an Aussagekraft, da es hierfür zu viele unterschiedliche mögliche Interpretationen gibt.
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Daß sehr unterschiedliche Krankheiten und Behandlungsmethoden gemischt interpretiert wurden, führt bei unterschiedlicher Wirksamkeit je nach Krankheit und Indikation dazu, daß die erkennbaren Effekte sich im Vergleich zu Methode und Indikation, wo die stärksten Wirkungen auftreten, verkleinern. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, ein statistisch signifikantes Ergebnis zu erhalten und ein statistisch nicht signifikantes Ergebnis verliert an Aussagekraft, da es hierfür zu viele unterschiedliche mögliche Interpretationen gibt.
  
 
=== Qualität ===
 
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=== Publication-Bias ===
 
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Eggerstudie: Es waren 19 unpublizierte homöopathische Studien in die Untersuchung eingeschlossen, während keine einzige der konventionellen Studien unpubliziert war. Das könnte die geringeren Effektgrößen bei der [[Homöopathie]] teilweise erklären.<ref name="Rutten"/>
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Eggerstudie: Es waren 19 unpublizierte homöopathische Studien in die Untersuchung eingeschlossen, während keine einzige der konventionellen Studien unpubliziert war. Das könnte die geringeren Effektgrößen bei der [[Homöopathie]] teilweise erklären.<ref name="Rutten">{{:Alexander Leonard Benedictus Rutten/The 2005 Lancet review proved superior quality of homeopathy trials. What's next?}}</ref>
 
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=== Studiengröße ===
 
=== Studiengröße ===

Version vom 30. Oktober 2011, 17:13 Uhr