False Memories

Aus Magie und Parawissenschaften

Wechseln zu: Navigation, Suche
(Fabrikation von Erinnerungen in Therapie und im Rechtswesen)
(Wissenschaftliche Experimente zu falschen Erinnerungen)
Zeile 11: Zeile 11:
 
:So hat Loftus eine Studie durchgeführt, in der die Leute nach Details zu echten und einem erfundenenen Erlebnissen aus ihrer Kindheit beragt wurden. Es wurde erzählt, es ginge darum, an wieviele Details man sich erinnern könne.
 
:So hat Loftus eine Studie durchgeführt, in der die Leute nach Details zu echten und einem erfundenenen Erlebnissen aus ihrer Kindheit beragt wurden. Es wurde erzählt, es ginge darum, an wieviele Details man sich erinnern könne.
 
:Mehrere Tage in Folge wurde Chris gefragt, ob er sich an weitere Deteils drei echten und einem erfundenenen Erlebnis erinnern könne. Eine Versuchperson erfand immer weitere Details zu dem falschen Geschehnis. Als ihm am ende mitgeteilt wurde, daß eines der Beispiele gar nicht stattgefunden hätte - tatsächlich hatte sein Bruder Jim das erfundene Geschehnis "Lost in a Shopping Mall" (Verloren im Einkaufszentrum) konstruiert - wählte er nicht das falsche sondern eines der echten Ereignisse als das was wahrscheinlich nur erfunden war.
 
:Mehrere Tage in Folge wurde Chris gefragt, ob er sich an weitere Deteils drei echten und einem erfundenenen Erlebnis erinnern könne. Eine Versuchperson erfand immer weitere Details zu dem falschen Geschehnis. Als ihm am ende mitgeteilt wurde, daß eines der Beispiele gar nicht stattgefunden hätte - tatsächlich hatte sein Bruder Jim das erfundene Geschehnis "Lost in a Shopping Mall" (Verloren im Einkaufszentrum) konstruiert - wählte er nicht das falsche sondern eines der echten Ereignisse als das was wahrscheinlich nur erfunden war.
:Die statistische Auswertung eines nur geringfügig abweichenden Versuchs mit 24 Versuchspersonen und ebensovielen Verwandten ergab, daß sich die Versuchspersonen an 68% der 72, also pro Person jeweils drei realen Ereignisse erinnerten, 25% erinnerten sich aber auch an das erfundene Ereignis. Einer hatte im schriftlichen Teil etwas darüber geschrieben aber nachher entschieden, daß er sich nicht wirklich erinnern könne. Diejenigen Ereignisse, die tatsächlich stattgefunden hatten, wurden ausführlicher beschreiben als das erfundene Ereigniss, auch wenn sie nur unvollständig erinnert wurden.<ref name="Loftus"/>
+
:Die statistische Auswertung eines nur geringfügig abweichenden Versuchs mit 24 Versuchspersonen und ebensovielen Verwandten ergab, daß sich die Versuchspersonen an 68% der 72, also pro Person jeweils drei realen Ereignisse erinnerten, 25% erinnerten sich aber auch an das erfundene Ereignis. Einer hatte im schriftlichen Teil etwas darüber geschrieben aber nachher entschieden, daß er sich nicht wirklich erinnern könne. Diejenigen Ereignisse, die tatsächlich stattgefunden hatten, wurden ausführlicher beschrieben als das erfundene Ereigniss, auch wenn sie nur unvollständig erinnert wurden.<ref name="Loftus"/>
  
 
Die Rolle der Imanigation bei der Formation von falschen Erinnerungen untersuchten [[Ira E. Hyman]] und [[Joel Pentland]], indem sie den obigen Versuchsaufbau geringfügig abwandelten. Die Versuchsgruppe wurde gebeten, in ihrem Geist ein Bild des vergangenen Ereignisses zu formen, während die Kontrollgruppe gebeten wurde, eine Minute lang still darüber nachzudenken. Teilnehmer der Gruppe, sie sich Bilder vorstellen sollten, bildeten häufiger false Memories, waren aber auch besser in der Lage, sich an wahre Ereignisse zu erinnern, obwohl hier natürlich unklar ist, inwieweit die Erinnerungsbilder den Tatsachen entsprechen.<ref name="Hyman">{{:Ira E. Hyman/The Role of Mental Imagery in the Creation of False Childhood Memories}}</ref>
 
Die Rolle der Imanigation bei der Formation von falschen Erinnerungen untersuchten [[Ira E. Hyman]] und [[Joel Pentland]], indem sie den obigen Versuchsaufbau geringfügig abwandelten. Die Versuchsgruppe wurde gebeten, in ihrem Geist ein Bild des vergangenen Ereignisses zu formen, während die Kontrollgruppe gebeten wurde, eine Minute lang still darüber nachzudenken. Teilnehmer der Gruppe, sie sich Bilder vorstellen sollten, bildeten häufiger false Memories, waren aber auch besser in der Lage, sich an wahre Ereignisse zu erinnern, obwohl hier natürlich unklar ist, inwieweit die Erinnerungsbilder den Tatsachen entsprechen.<ref name="Hyman">{{:Ira E. Hyman/The Role of Mental Imagery in the Creation of False Childhood Memories}}</ref>

Version vom 25. September 2012, 09:19 Uhr