Samuel Hahnemann

Aus Magie und Parawissenschaften

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(Homöopathie)
 
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'''Christian Friedrich Samuel Hahnemann''' (*10.4.1755 in Meißen, † 2.7.1843 in Paris)<ref name="NDB">Neue Deutsche Biographie (NDB, online bisher 23 Bände, seit 1953, Aachen bis Schwarz): Samuel Hahnemann ([http://www.deutsche-biographie.de/sfz87207.html Volltext])</ref> meist nur '''Samuel Hahnemann''' genannt, war Arzt und Erfinder der Homöopathie.
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'''Christian Friedrich Samuel Hahnemann''' (*10.4.1755 in Meißen, † 2.7.1843 in Paris)<ref name="NDB">Neue Deutsche Biographie (NDB, online bisher 23 Bände, seit 1953, Aachen bis Schwarz): Samuel Hahnemann ([http://www.deutsche-biographie.de/sfz87207.html Volltext])</ref> meist nur '''Samuel Hahnemann''' genannt, war Chemiker, Arzt und Erfinder der [[Homöopathie]].
 
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== Biographie ==
 
== Biographie ==
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Samuel Hahnemann kam 1755 als Sohn von Christian Gottfried Hahnemann, einem Kunstmaler der Porzellanmanufaktur in Meißen zur Welt. Nachdem er bis zum 15. Lebensjahr in der dortigen Stadtschule gelernt hatte, erhielt er auf Wunsch von seinem Lehrer Joh. Aug. Müller die Möglichkeit die zu dem Zeitpunkt durch diesen geleitete Fürstenschule zu besuchen, ohne Schulgeld bezahlen zu müssen und danach ein Stipendium für ein Studium in der Universität Leipzig.<ref name="ADB">Allgemeine Deutsche Biographie (ADB, 56 Bände, 1875-1912): Samuel Hahnemann ([http://www.deutsche-biographie.de/sfz87207.html#accessibletabscontent0-1 Volltext])</ref>
 
Samuel Hahnemann kam 1755 als Sohn von Christian Gottfried Hahnemann, einem Kunstmaler der Porzellanmanufaktur in Meißen zur Welt. Nachdem er bis zum 15. Lebensjahr in der dortigen Stadtschule gelernt hatte, erhielt er auf Wunsch von seinem Lehrer Joh. Aug. Müller die Möglichkeit die zu dem Zeitpunkt durch diesen geleitete Fürstenschule zu besuchen, ohne Schulgeld bezahlen zu müssen und danach ein Stipendium für ein Studium in der Universität Leipzig.<ref name="ADB">Allgemeine Deutsche Biographie (ADB, 56 Bände, 1875-1912): Samuel Hahnemann ([http://www.deutsche-biographie.de/sfz87207.html#accessibletabscontent0-1 Volltext])</ref>
 
  
 
Während des Studiums verdiente er seinen Unterhalt mit Übersetzungen medizinischer Werke und Sprachunterricht für Studenten. Nach einem einjährigem Aufenthalt in Wien, bei dem er bei dem damals berühmten Dr. von Quarin studierte, unterbrach er sein Studium aus Geldmangel und lebte er von 1777 bis 1779 in Hermannstadt. Er war dort Hausarzt des Statthalters von Siebenbürgen, S. Freiherr von Brukenthal und übte auch in der Stadt eine Praxis aus. Seinen Doktortitel erwarb er nach weiterem Studium 1779 in Erlangen. Bei J. G. Leonhardi in Leipzig bildete er sich in der Chemie fort, zog dann nach Hettstedt und nach Gommern bei Magdeburg. Neben seiner medizinischen Praxis übersetzte er auch und schrieb eigene Bücher und Artikel zu Arzeneimittelkunde und Chemie. 1784 gab er seine Praxis auf, da es gegen sein Gewissen ging, „unbekannte Krankheiten" mit „unbekannten Arzneien" zu behandeln und „Mörder" seiner Mitmenschen zu sein.<ref name="NDB"/><ref name="ADB"/>
 
Während des Studiums verdiente er seinen Unterhalt mit Übersetzungen medizinischer Werke und Sprachunterricht für Studenten. Nach einem einjährigem Aufenthalt in Wien, bei dem er bei dem damals berühmten Dr. von Quarin studierte, unterbrach er sein Studium aus Geldmangel und lebte er von 1777 bis 1779 in Hermannstadt. Er war dort Hausarzt des Statthalters von Siebenbürgen, S. Freiherr von Brukenthal und übte auch in der Stadt eine Praxis aus. Seinen Doktortitel erwarb er nach weiterem Studium 1779 in Erlangen. Bei J. G. Leonhardi in Leipzig bildete er sich in der Chemie fort, zog dann nach Hettstedt und nach Gommern bei Magdeburg. Neben seiner medizinischen Praxis übersetzte er auch und schrieb eigene Bücher und Artikel zu Arzeneimittelkunde und Chemie. 1784 gab er seine Praxis auf, da es gegen sein Gewissen ging, „unbekannte Krankheiten" mit „unbekannten Arzneien" zu behandeln und „Mörder" seiner Mitmenschen zu sein.<ref name="NDB"/><ref name="ADB"/>
  
Er ging nach Dresden, um Gerichtsmediziner zu werden und gab dort 1786 gab er eine „klassische" Schrift „Über die Arsenikvergiftung“ heraus die zwei neue Nachweisverfahren enthielt. Eines dieser Nachweisvefahren baute er zu der "Hahnemannschen Weinprobe" zum Nachweis des Bleizuckers aus. Hierbei handelt es sich um ein verbotenes aber häufig angewandten Klärungs- und Versüßungsmittel. Mit dem „Mercurius solubilis Hahnemanni“ erfand er ein weiteres heute noch gebräuchliches Mittel.<ref name="NDB"/>  
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Er ging nach Dresden, um Gerichtsmediziner zu werden und gab dort 1786 gab er eine „klassische" Schrift „Über die Arsenikvergiftung“<ref>Hahnemann, Samuel: Ueber die Arsenikvergiftung : ihre Hülfe und gerichtliche Ausmittelung (1786) Leipzig : Bey Siegfried Lebrecht Crusius ([http://www.archive.org/details/ueberdiearsenikv00hahn Volltext])</ref> heraus die zwei neue Nachweisverfahren enthielt. Eines dieser Nachweisvefahren baute er zu der "Hahnemannschen Weinprobe" zum Nachweis des Bleizuckers aus. Hierbei handelt es sich um ein verbotenes aber häufig angewandten Klärungs- und Versüßungsmittel. Mit dem „Mercurius solubilis Hahnemanni“<ref>Hahnemann, Samuel: Unterricht für Wundärzte über die venerischen Krankheiten, nebst einem neuen Queksilberpräparate (1789) Leipzig : bey Siegfried Lebrecht Crusius ([http://www.archive.org/details/unterrichtfrwu00hahn Volltext])</ref> erfand er ein weiteres gebräuchliches Mittel.<ref name="NDB"/>  
 
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Dresden verließ er 1788 und wandte sich danach allmählich wieder der Medizin zu und wechselte bis 1805, als er nach Torgau zog, siebzehn mal den Wohnort. 1811 zog er nach Leipzig und habilitierte sich. Daß er seine Arzneien den Kranken eigenhändig geben wollte, führte dazu, daß er 1821 auf Betreiben der Apotheker aus der Stadt ausgewiesen wurde und sich in Köthen eine bald auch international bekannte Praxis aufbaute. 1835 zog er nach Paris, wo seine 2. Frau her stammte, über. Hier war er sehr erfolgreich und lkonnte seiner Frau bei seinem Tod ein erhebliches Vermögen hinterlassen.<ref name="NDB"/>
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[[File:Samuel Hahnemann 1841.jpg|thumb|Daguerreographie von Samuel Hahnemann von 1841 in Paris]]
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Dresden verließ er 1788 und wandte sich danach allmählich wieder der Medizin zu und wechselte bis 1805, als er nach Torgau zog, siebzehn mal den Wohnort. 1811 zog er nach Leipzig und habilitierte sich. Daß er seine Arzneien den Kranken eigenhändig geben wollte, führte dazu, daß er 1821 auf Betreiben der Apotheker aus der Stadt ausgewiesen wurde und sich in Köthen eine bald auch international bekannte Praxis aufbaute. 1835 zog er nach Paris, wo seine 2. Frau her stammte, über. Hier war er sehr erfolgreich und konnte seiner Frau bei seinem Tod ein erhebliches Vermögen hinterlassen.<ref name="NDB"/>
  
 
== Homöopathie ==
 
== Homöopathie ==
Samuel Hahnemann übersetzte die 1790 erschienene "[[William Cullen/Abhandlung über die Materia medica|Abhandlung über die Materia medica]]" von William Cullen und entdeckte in dessen Ausführungen zur Chinarinde Widersprüche, die ihn zu eigenen Experimenten anregten. Dies führte letztlich zur Entwicklung der Homöopathie.<ref>Allgemeine Deutsche Biographie (ADB, 56 Bände, 1875-1912): Samuel Hahnemann ([http://www.deutsche-biographie.de/sfz87207.html#accessibletabscontent0-1 Volltext]); mit der "Arzneimittellehre Cullen's" ist offensichtlich das von mir genannte Buch gemeint, da es als einziges von Cullens Büchern von Hahnemann übersetzt wurde und hier auch die Chinarinde und die Malaria vorkamen.</ref>
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Samuel Hahnemann übersetzte die 1790 auf deutsch erschienene "[[William Cullen/Abhandlung über die Materia medica|Abhandlung über die Materia medica]]" von William Cullen und entdeckte in dessen Ausführungen zur Chinarinde Widersprüche, die ihn zu eigenen Experimenten anregten.<ref>Allgemeine Deutsche Biographie (ADB, 56 Bände, 1875-1912): Samuel Hahnemann ([http://www.deutsche-biographie.de/sfz87207.html#accessibletabscontent0-1 Volltext]); mit der "Arzneimittellehre Cullen's" ist offensichtlich das von mir genannte Buch gemeint, da es als einziges von Cullens Büchern von Hahnemann übersetzt wurde und hier auch die Chinarinde und die Malaria vorkamen.</ref> 1796 veröffentlichte Hahnemann den berühmten [[Samuel Hahnemann/Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen|Chinarindenversuch]], der als die Geburtsstunde der Homöopathie gilt<ref name="china">{{:Samuel Hahnemann/Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen}}</ref>. Die Ergebnisse des Versuchs wurden durch spätere [[Homoöpathische Arzeneimittelprüfung|Arzeneimittelprüfungen]] bestätigt<ref>{{:Friedrich Dellmour/Die Ähnlichkeitsprinzipien, Teil 2}}</ref>.
  
== Werke ==
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Hier formulierte Hahnemann mit den Worten
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:"''Iedes wirksame Arzneimittel erregt im menschlichen Körper eine Art von eigner Krankheit, eine desto eigenthümlichere, ausgezeichnetere und heftigere Krankheit, je wirksamer die Arznei ist.''
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:''Man ahme der Natur nach, welche zuweilen eine chronische Krankheit durch eine andre hinzukommende heilt, und wende in der zu heilenden (vorzüglich chronischen) Krankheit dasjenige Arzneimittel an, welches eine andre, möglichst ähnliche, künstliche Krankheit zu erregen im Stande ist, und jene wird geheilet werden; Similia similibus.''"<ref name="china"/>
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auch das erste mal das Ähnlichkeitsprinzip, auf dem die Homöopathie aufbaut.
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1810 erschienen die ersten Ausgabe vom [[Samuel Hahnemann/Organon der Heilkunst|Organon der Heilkunst]], die damals noch den Titel "[[Samuel Hahnemann/Organon der rationellen Heilkunde|Organon der rationellen Heilkunde]]" trug<ref group="O1">Titelblatt</ref>. Hier faßte Hahnemann seine bisherigen Erkenntnisse zur Homöopathie zusammen.<ref name="NDB"/>
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In der ersten Ausgabe des Organon wurde der Ähnlichkeitssatz in der heute bekanntesten lateinischen Form "similia similibus curentur" formuliert<ref group="O1">In der Einleitung, S. V</ref>.
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Laut Hahnemann sind in diesem Buch die Symptome die ein Mittel beim gesunden hervorruft genau diejenigen, die es beim Kranken zu heilen vermag<ref group="O1">§19 §87</ref>.
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In der ersten Ausgabe des Organon empfiehlt Hahnemann die Arzenrohsubstanzen noch mit ebensoviel Alkohol zu vermischen<ref group="O1">§231</ref> und dann in Dosen im milligrammbereich zu geben<ref group="O1">§247ff</ref>. Das später für die Homöopathie so typische Potenzieren wird zwar als theoretische Möglichkeit erwähnt<ref group="O1">§251</ref>, aber noch nicht als Standartmethode empfohlen.
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== Werke zur Homöopathie ==
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*{{:Samuel Hahnemann/Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen}}
 
*{{:Samuel Hahnemann/Organon der Heilkunst}}
 
*{{:Samuel Hahnemann/Organon der Heilkunst}}
 
*{{:Samuel Hahnemann/Widerlegung der Anfälle Hecker's auf das Organon der rationellen Heilkunde : ein erlauternder Kommentar zur homöopathischen Heillehre}}
 
*{{:Samuel Hahnemann/Widerlegung der Anfälle Hecker's auf das Organon der rationellen Heilkunde : ein erlauternder Kommentar zur homöopathischen Heillehre}}
 
  
 
*Suchergebnis zu Hahnemann bei Archive.org ([http://www.archive.org/search.php?query=creator%3A%22Hahnemann%2C+Samuel%2C+1755-1843%22 Link])
 
*Suchergebnis zu Hahnemann bei Archive.org ([http://www.archive.org/search.php?query=creator%3A%22Hahnemann%2C+Samuel%2C+1755-1843%22 Link])
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*The American Cyclopædia (1879) über Hahnemann ([[:ews:The American Cyclopædia (1879)/Hahnemann, Samuel Christian Friedrich|Link]])
 
*The American Cyclopædia (1879) über Hahnemann ([[:ews:The American Cyclopædia (1879)/Hahnemann, Samuel Christian Friedrich|Link]])
 
*Deutsche Biographie: Samuel Hahnemann ([http://www.deutsche-biographie.de/sfz87207.html Volltext])
 
*Deutsche Biographie: Samuel Hahnemann ([http://www.deutsche-biographie.de/sfz87207.html Volltext])
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*Samuel Hahnemann. Ein sanfter Rebell auf der Internetseite der [[Samuel-Hahnemann-Stiftung]] ([http://www.samuel-hahnemann-stiftung.de/biographie_hahnemann/02_biographie_sh_2.html Volltext])
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
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O1) {{:Samuel Hahnemann/Organon der rationellen Heilkunde}}
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<references group="O1"/>
  
 
{{DEFAULTSORT:Hahnemann, Samuel}}
 
{{DEFAULTSORT:Hahnemann, Samuel}}

Aktuelle Version vom 12. August 2012, 18:21 Uhr