Benutzer:Kersti/Der Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft
Aus Magie und Parawissenschaften
Kersti (Diskussion | Beiträge) (→Quellen) |
Kersti (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 43: | Zeile 43: | ||
== Entwicklungspsychologie: Weltbild-Stufen == | == Entwicklungspsychologie: Weltbild-Stufen == | ||
− | |||
− | |||
Wenn man Kohlbergs Aussage, daß die kognitive Entwicklung der moralischen Entwicklung parallel läuft, ernst nimmt, so muß man für Weltbilder annehmen, daß es entsprechend der prämoralischen Phase (Ebene), in der für das Kind noch unverständlich ist, was Moral ist, eine Prä-Weltbild Phase gibt, in der das Kind noch nicht erfassen kann, was ein Weltild ist. Dann müßte eine Ebene, in der vorhandene Weltbilder erlernt werden geben und zum Schluß ein Bewußtsein dafür entstehen, daß man sich ein eigenes Weltbild erschaffen kann. | Wenn man Kohlbergs Aussage, daß die kognitive Entwicklung der moralischen Entwicklung parallel läuft, ernst nimmt, so muß man für Weltbilder annehmen, daß es entsprechend der prämoralischen Phase (Ebene), in der für das Kind noch unverständlich ist, was Moral ist, eine Prä-Weltbild Phase gibt, in der das Kind noch nicht erfassen kann, was ein Weltild ist. Dann müßte eine Ebene, in der vorhandene Weltbilder erlernt werden geben und zum Schluß ein Bewußtsein dafür entstehen, daß man sich ein eigenes Weltbild erschaffen kann. | ||
Zeile 87: | Zeile 85: | ||
=== Stufenbezogene Autoritätskonflikte zwischen Schülern der Stufe 5 und Lehrern der Stufe 4 === | === Stufenbezogene Autoritätskonflikte zwischen Schülern der Stufe 5 und Lehrern der Stufe 4 === | ||
− | Als Schulkind hatte ich immer wieder Konflikte mit Lehrern, die meinten ich wolle sie ärgern. Da das nicht stimmte - ich habe in meiner gesamten Schulzeit keinen Lehrer absichtlich geärgert, ich hatte auch ohne genug Ärger, auf den ich gerne verzichtet hätte - habe ich damals nie verstanden, warum sie meinten, ich wolle sie ärgern. | + | Als Schulkind hatte ich immer wieder Konflikte mit Lehrern, die meinten ich wolle sie ärgern. Da das nicht stimmte - ich habe in meiner gesamten Schulzeit keinen Lehrer absichtlich geärgert, ich hatte auch ohne genug Ärger, auf den ich gerne verzichtet hätte - habe ich damals nie verstanden, warum sie meinten, ich wolle sie ärgern. Ähnliche Probleme berichten auch die antiautoritär erzogenen Kinder der Ritters<ref name="Ritter"></ref>. |
+ | |||
+ | |||
Heute kann ich zurückverfolgen, daß ich aufgrund meiner im Wesentlichen antiautoritären Erziehung spätestens ab dem fünften Lebensjahr auf Moral- und Weltbildstufe fünf stand. Da aber 80% der erwachsenen Bevölkerung auf den Moral- und Weltbildstufen drei oder vier steht, ergaben sich die Konflikte daraus, daß die Lehrer ein anderes Verständnis von Autorität hatten als ich als Schülerin. | Heute kann ich zurückverfolgen, daß ich aufgrund meiner im Wesentlichen antiautoritären Erziehung spätestens ab dem fünften Lebensjahr auf Moral- und Weltbildstufe fünf stand. Da aber 80% der erwachsenen Bevölkerung auf den Moral- und Weltbildstufen drei oder vier steht, ergaben sich die Konflikte daraus, daß die Lehrer ein anderes Verständnis von Autorität hatten als ich als Schülerin. | ||
Zeile 130: | Zeile 130: | ||
Wenn eine Autorität auf Weltbildstufe 4 auf einen Schüler auf Weltbildstufe 5 trifft, kommt es dagegen zu Komplikationen. Die Fragen des interessierten Schülers werden als infragestellen der Autorität des Lehrers fehlinterpretiert. Die Verweise auf die überlegene Bildung und langjährige Berufserfahrung werden empört mit: "Ach ja und wo ist Dein Fachwissen?" beantwortet, weil die erwarteten zusätzlichen Erklärungen, Informationen, sowie Quellen- und Literaturangaben nicht kommen. Da der Lehrer nicht bereit ist von seinem Schüler auch mal eine Kleinigkeit zu lernen und stattdessen den Schüler persönlich abwertet (Sinngemäß: "Du bist nur Schüler ich bin Lehrer." Oft verfälscht und verkürzt zu "Du bist dumm."), fühlt sich der Schüler in seiner Menschenwürde verletzt. | Wenn eine Autorität auf Weltbildstufe 4 auf einen Schüler auf Weltbildstufe 5 trifft, kommt es dagegen zu Komplikationen. Die Fragen des interessierten Schülers werden als infragestellen der Autorität des Lehrers fehlinterpretiert. Die Verweise auf die überlegene Bildung und langjährige Berufserfahrung werden empört mit: "Ach ja und wo ist Dein Fachwissen?" beantwortet, weil die erwarteten zusätzlichen Erklärungen, Informationen, sowie Quellen- und Literaturangaben nicht kommen. Da der Lehrer nicht bereit ist von seinem Schüler auch mal eine Kleinigkeit zu lernen und stattdessen den Schüler persönlich abwertet (Sinngemäß: "Du bist nur Schüler ich bin Lehrer." Oft verfälscht und verkürzt zu "Du bist dumm."), fühlt sich der Schüler in seiner Menschenwürde verletzt. | ||
− | == Gesellschaft und | + | == Gesellschaft, Moral- und Weltbildstufen == |
− | + | Die Beschäftigung mit Kohlbergs Moralstufen wirft ein interessantes Licht auf die Bedeutung | |
== Quellen == | == Quellen == | ||
Zeile 137: | Zeile 137: | ||
K) {{:Lawrence Kohlberg/Die Psychologie der Moralentwicklung/1995}} | K) {{:Lawrence Kohlberg/Die Psychologie der Moralentwicklung/1995}} | ||
<references group="K"/> | <references group="K"/> | ||
− | + | R) {{:Paul und Jean Ritter/Freie Kindererziehung in der Famile}} | |
+ | <references group="R"/> | ||
[[Kategorie:Benutzerseiten]] | [[Kategorie:Benutzerseiten]] |