Psychologische Gesellschaft (München)
Aus Magie und Parawissenschaften
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Prominente Mitglieder waren der Philosoph [[Carl du Prel]] (1839–1899), der Theosoph [[Wilhelm Hübbe-Schleiden]] (1846–1916), der Arzt [[Albert von Schrenck-Notzing]] (1862–1929), und der junge Philosoph und Psychologe [[Max Dessoir]] (1867–1947), der den Begriff “[[Parapsychologie]]” prägte, aber auch Künstler wie [[Albert von Keller]] (1844–1920) und [[Gabriel von Max]] (1840–1915).<ref name="Sommer"/> | Prominente Mitglieder waren der Philosoph [[Carl du Prel]] (1839–1899), der Theosoph [[Wilhelm Hübbe-Schleiden]] (1846–1916), der Arzt [[Albert von Schrenck-Notzing]] (1862–1929), und der junge Philosoph und Psychologe [[Max Dessoir]] (1867–1947), der den Begriff “[[Parapsychologie]]” prägte, aber auch Künstler wie [[Albert von Keller]] (1844–1920) und [[Gabriel von Max]] (1840–1915).<ref name="Sommer"/> | ||
− | == | + | == Entstehungsgeschichte == |
− | [[Helena | + | [[Helena Petrovna Blavatzky]] hatte 1875 in New York die [[Theosophische Gesellschaft]] gegründet, die 1882 ins indische Madras verlegt wurde. [[Carl du Prel]] kam damit über [[Agathe Haemmerle]], einer Freundin von Blavatzky in Kontakt, die er 1883 kennenlernte. Da er sich unter Anderem für Berichte über Fakire aus Indien interessierte, daß sie sich willkürlich in außergewöhnliche Bewußtseinszustände versetzen können, hoffte er aus diesem Kontakt weitere Erkenntnisse zu gewinnen.<ref group="K">S.59</ref> |
1884 wurde die [[Loge Germania]] als zweite deutsche Zweiggesellschaft der Theosophischen Gesellschaft durch den Kolonialpolitiker [[Wilhelm Hübbe-Schleiden]] als Präsident, den Fabrikanten [[Franz Gebhard]] als Sekretär und dessen Frau Mary als Vizepräsidentin in Elberfeld<ref>Siehe [[:dwp:Elberfeld|Elberfeld]] in der deutschen Wikipedia</ref>, das heute ein Stadtteil von Wuppertal ist. Bei der zweiten Versammlung dieser Zweiggesellschaft wurde Carl du Prel als Mitglied aufgenommen und gleichzeitig zum zweiten Vizepräsidenten der „Loge Germania“ ernannt.<ref group="K">S.59f</ref> | 1884 wurde die [[Loge Germania]] als zweite deutsche Zweiggesellschaft der Theosophischen Gesellschaft durch den Kolonialpolitiker [[Wilhelm Hübbe-Schleiden]] als Präsident, den Fabrikanten [[Franz Gebhard]] als Sekretär und dessen Frau Mary als Vizepräsidentin in Elberfeld<ref>Siehe [[:dwp:Elberfeld|Elberfeld]] in der deutschen Wikipedia</ref>, das heute ein Stadtteil von Wuppertal ist. Bei der zweiten Versammlung dieser Zweiggesellschaft wurde Carl du Prel als Mitglied aufgenommen und gleichzeitig zum zweiten Vizepräsidenten der „Loge Germania“ ernannt.<ref group="K">S.59f</ref> | ||
Im Dezember 1885 wird von [[Richard Hodgson]] im sogenannten [[Richard Hodgson/Account of personal investigations in India, and Discussion of the Authorship of the "Koot-Hoomi" letters|Hodgson-Report]] in den Proceedings of the Society for Psychical Research der Verdacht erhoben, sie habe die "[[Master Koot Hoomi|Koot-Hoomi]]"-Briefe | Im Dezember 1885 wird von [[Richard Hodgson]] im sogenannten [[Richard Hodgson/Account of personal investigations in India, and Discussion of the Authorship of the "Koot-Hoomi" letters|Hodgson-Report]] in den Proceedings of the Society for Psychical Research der Verdacht erhoben, sie habe die "[[Master Koot Hoomi|Koot-Hoomi]]"-Briefe | ||
− | selbst geschrieben und Koot-Hoomi wäre keine reale Person.<ref>{{:Richard Hodgson/Account of personal investigations in India, and Discussion of the Authorship of the "Koot-Hoomi" letters}}</ref>. Mitglieder fordern eine Stellungnahme gegen die sie erhobenen Vorwürfe, die aber nicht zur Zufriedenheit der Mitglieder ausfiel. Daher traten viele aus der Theosophischen Sozietät aus. Unter ihnen auch du Prel und Hübbe-Schleiden, mit dem Ergebnis, daß die „Loge Germania“ zerfiel.<ref group="K">S.61</ref> | + | selbst geschrieben und Koot-Hoomi wäre keine reale Person.<ref>{{:Richard Hodgson/Account of personal investigations in India, and Discussion of the Authorship of the "Koot-Hoomi" letters}}</ref>. Mitglieder fordern eine Stellungnahme gegen die sie erhobenen Vorwürfe, die aber nicht zur Zufriedenheit der Mitglieder ausfiel. Daher traten viele aus der Theosophischen Sozietät aus. Unter ihnen auch du Prel und Hübbe-Schleiden, mit dem Ergebnis, daß die „Loge Germania“ zerfiel.<ref group="K">S.61</ref> |
+ | Hübbe-Schleiden war zu diesem Zeitpunkt damit beschäftigt, die Herausgabe der Zeitschrift [[Sphinx: Zeitschrift für praktischen Okkultismus|Sphinx]] vorzubereiten. Dieses sollte nicht von vorne herein mit seiner Mitgliedschaft in einer Gesellschaft belasten sein, deren führende Vertreterin des Betruges beschuldigt wurde.<ref group="K">S.61</ref> | ||
+ | Unter einigen Mitgliedern machte sich der Gedanke breit, dass sie eine eigene Gesellschaft zur Erforschung okkultistischer Phänomene und zum gemeinsamen Austausch gründen sollten. An die Entscheidung, ob eine neue | ||
+ | Gesellschaft gegründet werden sollte, für die die in der zwischen Zeit bereits erscheinende Zeitschrift Sphinx zum | ||
+ | Kommunikationsorgan mit der Öffentlichkeit darstellen könnte, knüpfte du Prel, der zu jenen Gehörte, die eine | ||
+ | neue Gesellschaft befürwortete, allerdings eine Bedingung. Er schreibt an Hübbe-Schleiden: | ||
+ | „Gründen wir eine Sphinx-Gesellschaft, so bin ich dabei, auch wenn einzelne Glieder derselben nebenbei | ||
+ | noch bei der Theosophie bleiben wollen. Das ist ihre Sache. Nur als solche dürfte sich die Sphinxgesellschaft | ||
+ | mit der Theosophie nicht befassen, wenn ihr an meiner Mitgliedschaft gelegen sein sollte.“<ref group="K">S.61f</ref> | ||
== Quellen == | == Quellen == |