False Memories

Aus Magie und Parawissenschaften

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(Hypnose und False Memories)
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:Mehrere Tage in Folge wurde Chris gefragt, ob er sich an weitere Deteils drei echten und einem erfundenenen Erlebnis erinnern könne. Eine Versuchperson erfand immer weitere Details zu dem falschen Geschehnis. Als ihm am ende mitgeteilt wurde, daß eines der Beispiele gar nicht stattgefunden hätte - tatsächlich hatte sein Bruder Jim das erfundene Geschehnis "Lost in a Shopping Mall" (Verloren im Einkaufszentrum) konstruiert - wählte er nicht das falsche sondern eines der echten Ereignisse als das was wahrscheinlich nur erfunden war.
 
:Mehrere Tage in Folge wurde Chris gefragt, ob er sich an weitere Deteils drei echten und einem erfundenenen Erlebnis erinnern könne. Eine Versuchperson erfand immer weitere Details zu dem falschen Geschehnis. Als ihm am ende mitgeteilt wurde, daß eines der Beispiele gar nicht stattgefunden hätte - tatsächlich hatte sein Bruder Jim das erfundene Geschehnis "Lost in a Shopping Mall" (Verloren im Einkaufszentrum) konstruiert - wählte er nicht das falsche sondern eines der echten Ereignisse als das was wahrscheinlich nur erfunden war.
 
:Die statistische Auswertung eines nur geringfügig abweichenden Versuchs mit 24 Versuchspersonen und ebensovielen Verwandten ergab, daß sich die Versuchspersonen an 68% der 72, also pro Person jeweils drei realen Ereignisse erinnerten, 25% erinnerten sich aber auch an das erfundene Ereignis. Einer hatte im schriftlichen Teil etwas darüber geschrieben aber nachher entschieden, daß er sich nicht wirklich erinnern könne. Diejenigen Ereignisse, die tatsächlich stattgefunden hatten, wurden ausführlicher beschrieben als das erfundene Ereigniss, auch wenn sie nur unvollständig erinnert wurden.<ref name="Loftus"/>
 
:Die statistische Auswertung eines nur geringfügig abweichenden Versuchs mit 24 Versuchspersonen und ebensovielen Verwandten ergab, daß sich die Versuchspersonen an 68% der 72, also pro Person jeweils drei realen Ereignisse erinnerten, 25% erinnerten sich aber auch an das erfundene Ereignis. Einer hatte im schriftlichen Teil etwas darüber geschrieben aber nachher entschieden, daß er sich nicht wirklich erinnern könne. Diejenigen Ereignisse, die tatsächlich stattgefunden hatten, wurden ausführlicher beschrieben als das erfundene Ereigniss, auch wenn sie nur unvollständig erinnert wurden.<ref name="Loftus"/>
 
Bei einer Untersuchung von Kindern, an deren Schule eine Gewalttat stattgefunden hatte, kam heraus, daß einige der nicht anwesenden Kinder false Memories von diesem Geschehnis entwickelt hatten, während damals anwesende Kinder sich teilweise [[Verdrängung|nicht erinnern konnten]]. Doch unabhängig davon ob sie sich zu erinnern meinten oder nicht wiesen nur diejenigen Kinder ein verändertes Verhalten auf, die tatsächlich bei dem Ereignis dabei gewesen waren, während unabhängig von der Frage ob false Memories vorhanden waren oder nicht, die damals nicht anwesenden Kinder kein verändertes Verhalten aufwiesen.<ref>Lenore Terr. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann: ''Schreckliches Vergessen, heilsames Erinnern. Traumatische Erfahrungen drängen ans Licht.'' (1997) München: Droemer Knaur ISBN 3-426-77259-0 S.153</ref> Welche Art von Erfahrungen ein Mensch gemacht hat, kann man also eher an seinem Verhalten ablesen als daran, welche Erinnerungen vorhanden oder nicht vorhanden sind.
 
 
 
Bei einer Untersuchung von Kindern, an deren Schule eine Gewalttat stattgefunden hatte, kam heraus, daß einige der nicht anwesenden Kinder false Memories von diesem Geschehnis entwickelt hatten, während damals anwesende Kinder sich teilweise [[Verdrängung|nicht erinnern konnten]]. Doch unabhängig davon ob sie sich zu erinnern meinten oder nicht wiesen nur diejenigen Kinder ein verändertes Verhalten auf, die tatsächlich bei dem Ereignis dabei gewesen waren, während unabhängig von der Frage ob false Memories vorhanden waren oder nicht, die damals nicht anwesenden Kinder kein verändertes Verhalten aufwiesen.<ref>Lenore Terr. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann: ''Schreckliches Vergessen, heilsames Erinnern. Traumatische Erfahrungen drängen ans Licht.'' (1997) München: Droemer Knaur ISBN 3-426-77259-0 S.153</ref> Welche Art von Erfahrungen ein Mensch gemacht hat, kann man also eher an seinem Verhalten ablesen als daran, welche Erinnerungen vorhanden oder nicht vorhanden sind.
 
Bei einer Untersuchung von Kindern, an deren Schule eine Gewalttat stattgefunden hatte, kam heraus, daß einige der nicht anwesenden Kinder false Memories von diesem Geschehnis entwickelt hatten, während damals anwesende Kinder sich teilweise [[Verdrängung|nicht erinnern konnten]]. Doch unabhängig davon ob sie sich zu erinnern meinten oder nicht wiesen nur diejenigen Kinder ein verändertes Verhalten auf, die tatsächlich bei dem Ereignis dabei gewesen waren, während unabhängig von der Frage ob false Memories vorhanden waren oder nicht, die damals nicht anwesenden Kinder kein verändertes Verhalten aufwiesen.<ref>Lenore Terr. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann: ''Schreckliches Vergessen, heilsames Erinnern. Traumatische Erfahrungen drängen ans Licht.'' (1997) München: Droemer Knaur ISBN 3-426-77259-0 S.153</ref> Welche Art von Erfahrungen ein Mensch gemacht hat, kann man also eher an seinem Verhalten ablesen als daran, welche Erinnerungen vorhanden oder nicht vorhanden sind.
  

Version vom 15. Dezember 2012, 22:31 Uhr